Die FSJler des TuS und der JSG

 

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Zurzeit wird viel über die Zukunft und die Jugendförderung im deutschen Handball diskutiert. Während vielen Klubs in der Jugendarbeit noch Nachholbedarf attestiert wird, braucht der TuS N-Lübbecke auf diesem Feld den Vergleich sicherlich nicht zu scheuen. Von allen Fachleuten wird zum Beispiel gefordert, den Handball viel stärker in die Schulen zu bringen – der TuS ist hier schon seit Jahren vor allem in persona von Co-Trainer „Schorse“ Borgmann aktiv. Doch stieg mit der Begeisterung der Kinder auch der Aufwand, der mit der Basisarbeit verbunden ist. Seit drei Jahren sind nun junge Leute in die Arbeit eingebunden, die beim Stammverein ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren können. In dieser Saison leisten Jan-Laurens Redecker und Timo Riesenberger ihren Dienst im stärksten „Dorf“ im Land.

„Wir sind beide ohnehin leidenschaftliche Handballer und da war es eine super Sache für uns, FSJler beim TuS zu werden“, erklärt Jan-Laurens Redecker. Seit August dieses Jahres leisten Redecker und Riesenberger das FSJ beim Stammverein TuS Nettelstedt. „Angestellt“ sind die beiden jungen Männer aber beim Landessportbund NRW, der Träger des freiwilligen Engagements ist.

Laut Definition ist ein Freiwilligendienst im Sport „als Bildungs- und Orientierungsjahr zu verstehen, dessen Ziele darin bestehen, die Bereitschaft von Menschen für ein freiwilliges gesellschaftliches Engagement und die Übernahme von Verantwortung zu fördern“. In der Praxis besteht dieses Engagement in erster Linie in der Betreuung der Ball-AGs, die der TuS erfolgreich an den fünf Lübbecker Grundschulen und an der Grundschule Nordhemmern anbietet. Der 19-jährige Jan und der 18-jährige Timo teilen sich die neun Gruppen auf, unterstützt werden sie von Hans-Georg „Schorse“ Borgmann.

„Du hast 20 kleine Kinder, mit denen du die Übungsstunde machst – das ist manchmal schon schwierig“, gibt Timo Riesenberger zu, der im Sommer vom Handball-Internat aus Bregenz zur JSG NSM-Nettelstedt wechselte. Ebenso wie der waschechte Münchner Riesenberger, war auch Jan-Laurens Redecker in der A-Jugend der JSG und zeitgleich bei LIT Handball NSM aktiv. Heute spielt der Gehlenbecker in der zweiten Mannschaft des TuS Nettelstedt.

Neben dem Hauptaufgabenfeld der Ball-AGs trainieren beide FSJler noch ein Team der JSG. Timo die E2-Jugend, Jan-Laurens die D3. Zudem sei „natürlich Büroarbeit zu verrichten“. Täglich um 10 Uhr treffe man sich in der Geschäftsstelle der JSG und bringe zum Beispiel die Homepage und die Facebook-Seite auf den aktuellen Stand.

Insbesondere am Montag habe man die Spielberichte der Jugendmannschaften einzustellen. „Angenehm war, dass am Anfang vier Wochen lang noch keine Schule war, da hatten wir genügend Eingewöhnungszeit“, macht Redecker klar. Und Riesenberger ergänzt: „Wir wurden nicht ins kalte Wasser geworfen und wir hatten viel Hilfe von Schorse, Konrad Bansa und Stefan Kruse.“

Von „offizieller Seite“ müssen Timo und „Lauri“ noch 10 sogenannte Bildungstage aus einem gewissen Kursangebot wählen. Außerdem müssen 15 Seminartage im Laufe der 12- monatigen Dienstzeit besucht werden. Beide planen weiterhin, die C-Lizenz zu erwerben. „Es macht sehr viel Spaß und das Jahr ist eine tolle Chance, viele Erfahrungen zu sammeln“, so Redecker. Erfahrungen, die beide „Rot-Schwarze“ auch für ihre berufliche Zukunft nutzen wollen.

Foto: Jan-Laurens Redecker (l.), Timo Riesenberger