++ mB2: Beim Herbstmeister nichts zu holen ++

Fernab aller Träume von einem rechnerisch möglichen Sprung auf Tabellenplatz zwei hat sich am Sonntagnachmittag für die mB2-Jugend die realistische Erwartung erfüllt: Beim Tabellenführer und vorzeitigen Staffel-Herbstmeister aus dem Mindener Norden hingen die Trauben für das verletzungs- und krankheitsgeschwächte JSG-Team zu hoch. 25:15 lautet das auch in der Höhe verdiente Ergebnis aus Sicht des HSV, der damit endgültig seine Ansprüche als Topfavorit der Staffel formuliert.

Die Voraussetzungen für die JSG hätten besser sein können. Kevin Bartelmann, Leon Dullweber, Timon Hilger, Paul Tomé und der immer noch verletzte Torhüter Jesper Grote standen nicht zur Verfügung. Weil das Spitzenspiel der mC1-Jugend gegen Lemgo zeitgleich über die Bühne ging, musste die mB2 darüber hinaus auf Julius Tabel verzichten und konnte auch nicht auf Marlon Grote als Torhüter zurückgreifen.

Das JSG-Gehäuse hütete deshalb Bent Kämper aus der mC2-Jugend, der dort zwar inzwischen zumeist im Feld tätig ist, aber noch einen Torwartanzug und einen Tiefschutz im Schrank hat. Bent machte seine Sache im ersten Durchgang richtig gut und hatte mit einigen Paraden seinen Anteil daran, dass die JSG das Spiel knapp 20 Minuten lang offen gestalten konnte.

Ausgerechnet eine Strafzeit gegen die Hausherren sollte dann jedoch die Weichen für den am Ende ungefährdeten Heimsieg des Tabellenführers stellen. Im Überzahlspiel offenbarte die JSG ihre an diesem Tag entscheidende Schwäche: Die Chancenverwertung. In der Folge legte der HSV einen Drei-Tore-Lauf hin, schraubte den Abstand auf vier Treffer hoch (11:7, 22.) und hielt diesen Vorsprung bis zur Pause (12:8).

Nach dem Seitenwechsel lautete das Motto dann „All In“: Spielmacher Julian Ney ging ins Tor und aus diesem mit in den Angriff. Ohne das zuvor trainiert zu haben, stellte die „Lucky-Seven“-Option die Gastgeber tatsächlich vor einige Herausforderungen, die sie allerdings nach anfänglichen Schwierigkeiten gut zu lösen vermochten. Und weil es der JSG nicht gelang, die eigene Wurfausbeute zu verbessern, änderte sich auch nichts am grundsätzlichen Erscheinungsbild: Das klar stärkere Team setzte sich sukzessive weiter ab und machte spätestens beim 19:12 in der 43. Minute den Deckel auf eine umkämpfte, aber sehr fair geführte Partie.

Ohne die starke Abwehrarbeit oder die sehr gute Torwartleistung der Hausherren schmälern zu wollen: 15 eigene Tore sind einfach rund 10 zu wenig, um für Zählbares infage zu kommen. Gleichwohl können die JSG-Jungs für sich reklamieren, alles rausgehauen zu haben, was an diesem Tag drin war. Die Einstellung passte durchaus. Dass es nicht für mehr reichen konnte, lag neben den eigenen Unzulänglichkeiten im Abschluss vor allem an einem sackstarken Gegner, der vollkommen zu Recht nach knapp der Hälfte der Saison einsam seine Kreise an der Tabellenspitze zieht. Als einziges ungeschlagenes Team der Staffel verwaltet der HSV inzwischen einen komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger, einen hier namentlich nicht näher zu bezeichnenden Mitbewerber ebenfalls aus dem Großraum Minden.

Es war das Spitzenspiel des 10. Spieltags, und das kann es bekanntlich nur sein, wenn beide Mannschaften sich in den oberen Tabellenregionen aufhalten. Wer der JSG den dritten Platz zu diesem Saisonzeitpunkt vorhergesagt hätte, wäre wohl Gefahr gelaufen, in einer psychiatrischen Klinik untergebracht zu werden. Wir erinnern uns: Nach ganz schwerem Start in die Quali auf Kreisebene mussten die Jungs alle drei Turnierrunden bestreiten, um sich als Allerletzte für diese Verbandsliga-Saison zu qualifizieren.

Vor diesem Hintergrund darf die Mannschaft durchaus stolz darauf sein, was sie bis hierher erreicht und wie sie sich entwickelt hat. Und sie kann anerkennen, dass mit dem HSV die spielerisch stärkste Mannschaft das Feld anführt. Wir gratulieren herzlich zur Herbstmeisterschaft.