Detmold. Mit einem Arbeitssieg beim Tabellenschlusslicht in Detmold hat die männliche B2-Jugend am Sonntagnachmittag den Sinkflug der vergangenen Wochen fürs Erste gestoppt und die Punkte 10 und 11 auf die Habenseite gebracht. 26:30 lautet das leistungsgerechte Ergebnis, das zwar nicht wirklich Begeisterung auszulösen vermochte, aber doch für Erleichterung sorgte.
Zu Beginn des Spiels hatte zunächst alles danach ausgesehen, als ob die JSG-Burschen da weitermachen wollten, wo sie in der demütigenden Heimniederlage gegen Lemgo aufgehört hatten: Technische Fehler, fahrige Torabschlüsse und eine unerklärliche Zurückhaltung in der Deckungsarbeit erlaubten es den Gastgebern, sich ohne große Mühe auf ein 3:0 abzusetzen. Für die Detmolder, die es im bisherigen Saisonverlauf eher gewohnt waren, teilweise deutlichen Rückständen hinterherzulaufen, muss es ein erhebendes Gefühl gewesen sein.
Bis zur 15. Minute blieb es aus Sicht der Gäste ein Spiel, das beim Zuschauen körperliche Schmerzen bereitete, ehe ausgerechnet zwei Zeitstrafen gegen die JSG zum Weckruf wurden. In Unterzahl zu konsequenterer Deckungsarbeit gezwungen, legten die Jungs den Schalter um und stellten schließlich in der 22. Minute erstmals den Ausgleich her. Mit 12:11 für die Lipperländer ging es in die Pause.
Nach Wiederanpfiff gelang den Hausherren nur noch einmal eine Zwei-Tore-Führung (13:11, 26.), ehe die JSG, gestützt auf eine nun deutlich intensivere Deckungsarbeit, die Regie im Leopoldinum übernahm. Endlich wurde beherzt in die Lücken gegangen und auch mal im Kontakt gezogen, was den Gastgebern drei Zeitstrafen und der JSG komfortable Überzahlsituationen bescherte. Besonders auffällig agierte in dieser Phase Kapitän und Spielmacher Julian Ney, der nach zuletzt unglücklichen Vorstellungen endlich wieder sein Leistungsvermögen aufblitzen ließ. Er traf zumeist die richtigen Entscheidungen, zog allein zwei Zeitstrafen und findet sich am Ende neben dem gewohnt treffsicheren Philipp Barner mit acht Treffern an der Spitze der Torschützenliste.
In der Folge setzte sich die JSG konsequent über 16:17 (30.), 17:19. (33.) und 18:22 (35.) auf 19:25 (39.) ab. In der 42. Minute fiel mit dem 21:28 die Vorentscheidung. In der Folge leiste man sich allerdings wieder einige technische Unzulänglichkeiten und überhastete Abschlüsse. Darüber hinaus gab es drei Zeitstrafen und in der Folge auch die Disqualifikation gegen Philipp Barner zu verkraften, nachdem die souveränen Unparteiischen bei ihm eine aktive Fußabwehr gesehen hatten. Das zugegebenermaßen schwer zu sehende Offensivfoul, das Julian Südmeier kurz zuvor einen Zahn gekostet hatte, war indes unbemerkt geblieben.
Die Gäste kamen so nochmal bis auf zwei Tore heran (26:28, 49.), ehe Chris Massilge mit den letzten beiden Treffern zum Endstand den Auswärtssieg endgültig eintütete. Fazit: So ganz berühmt war das zwar noch nicht wieder, aber mit einer Leistung wie über weite Strecken des zweiten Durchgangs ist die mB2 zumindest wieder ein Gegner – vielleicht nicht für die beiden Mindener Teams an der Tabellenspitze, aber doch für den TuS Brake, der sich am übernächsten Sonntag um 15 Uhr (Anwurf) im hohen Tempel des Handballsports an der Husener Straße vorstellen wird.
