(ap) Unterlübbe/Nordhemmern. Die männliche D-Jugend 1 der JSG marschiert unaufhaltsam weiter in Richtung Titelverteidigung. Am Sonntag bezwangen die Jungs von Jannik „Bocho“ Borcherding in Unterlübbe die mD1 der HSG EURo deutlich mit 11:39 (5:15) und führen die Tabelle damit weiterhin verlustpunktfrei und mit einem Torpolster von 106 an.
Gegen die leicht ersatzgeschwächte Mannschaft von Jan-Niklas Kruse, die zuletzt mit einem 15:15-Unentschieden gegen Minden ein Ausrufezeichen hinter ihre bemerkenswerte Entwicklung der vergangenen Monate gesetzt hatte, erwischten die JSG-Jungs zunächst alles andere als den geplanten guten Start. Man haderte mit dem kanonenkugelartigen Spielgerät, fand in der Deckung keinen richtigen Zugriff und in den eigenen Aktionen nach vorn wenig Struktur. Das nicht breit genug angelegte Spiel mündete in zumeist ohne den nötigen Druck angezettelte Einzelaktionen, die ein ums andere Mal an der engagierten und bis dahin statistisch besten Abwehr der Meisterrunde abprallten. Die Gastgeber gingen mit 2:0 in Führung (3. Minute), die JSG glich anschließend zwar aus (4.), schaffte es aber weiterhin nicht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken.
Erst nach einer Auszeit beim Stand von 4:5 (11.) kam die mD1 ins Rollen – dann aber richtig: Ein 8:0-Lauf zum 4:13 sowie zwei weitere Tore vor dem Pausenpfiff sorgten für einen 10-Tore-Halzeitvorsprung. Die endlich konsequent gespielte Offensivdeckung war dabei der Schlüssel zum Erfolg. Zahlreiche Ballgewinne konnten mit schnellem Umschaltspiel in leichte Torerfolge umgemünzt werden.
Die Geschichte des zweiten Durchgangs ist schnell erzählt. Die JSG knüpfte nahtlos an die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit an, legte sofort nach Wiederanpfiff eine 6:0-Serie auf das Parkett und entschied damit das Spiel vorzeitig. EURo ließ in der Folge etwas die Köpfe hängen, war zudem bei den wenigen freien Gelegenheiten auch noch vom Wurfpech verfolgt oder scheiterte am glänzend aufgelegten Jona Koch im Gehäuse der JSG und wurde deshalb am Ende unter Wert geschlagen. Bei der JSG wurde in Durchgang zwei munter durchgewechselt, was der Spielfreude erfreulicherweise keinen Abbruch tat und eine mannschaftlich geschlossene, in allen Belangen starke Leistung abrundete.
Mit drei Minuspunkten Rückstand ist der einzig verbleibende Verfolger der TSV GWD Minden. Das könnte sich bereits am kommenden Sonntag (Anwurf 12.30 Uhr, Sporthalle Nettelstedt) ändern, wenn sich die ewigen Kreisrivalen im Derby gegenüberstehen. Sollte den JSG-Jungs wie im Hinspiel ein Sieg gegen die Grün-Weißen gelingen, bedürfte es aus den dann verbleibenden drei Partien nur eines Pünktchens, um die Titelverteidigung auch rechnerisch klar zu machen.
Die beiden Zweitvertretungen der männlichen D-Jugend standen sich bereits am Samstag im internen Bruderduell gegenüber. Dabei behielt die mD3 von Trainer Kevin „Gerry“ Körtner klar mit 30:24 (18:8) die Nase vorn. Für die durch Verletzungen und Krankheiten geschwächte mD2 war das mit Abstand beste an einer ansonsten rabenschwarzen ersten Halbzeit die Erkenntnisgewinne; aus dem Stand gegen eine gut organisierte, taktisch kluge und mit hoher Laufbereitschaft agierende Offensivdeckung: Das wird nix. Und auf der anderen Seite dem Ball hinterhergucken, dem Gegenspieler drei Meter Achtungsabstand gewähren, um ihn anschließend auf dem Weg zum unbedrängten Torerfolg hinterherzulaufen: auch keine besonders erfolgversprechende Taktik.
Die mD3 hingegen unterstrich in der Partie den Eindruck, den man schon in den letzten Wochen vor der Winterpause gewinnen konnte: Dass viele Spieler eine tolle individuelle Entwicklung genommen haben – und darüber hinaus als Mannschaft zusammengewachsen sind, die zusammen mehr ist als die Summe der Einzelnen. Angeführt von Lasse Fründ („Speedy, die schnellste Maus von Nettelstedt“) und Henry Hoffmann spielte sich das Team in Halbzeit eins in einen regelrechten Rausch. Es macht einfach Spaß, diesen Jungs beim Handball zuzugucken.
Für die „Zweite“ bedurfte es einer deutlichen Halbzeitansprache inklusive Appells an das Ehrgefühl, um die drohende herbe Klatsche doch noch abzuwenden. Zu gewinnen gab es zwar nichts mehr außer Respekt, aber immerhin den erkämpfte man sich anschließend tatsächlich. Eine nun deutlich aggressiver zu Werke gehende Deckung unweit der Mittellinie sowie jetzt häufiger mit Druck gespielte Offensivaktionen führten endlich zu etwas mehr Selbstsicherheit – und schlugen sich schließlich auch im Ergebnis nieder: Bis auf vier Tore konnte der Rückstand zwischenzeitlich verkürzt werden; als kleinen Achtungserfolg dürfen die Jungs (und das Mädchen) am Ende verbuchen, die zweite Halbzeit mit 16:12 gewonnen zu haben.
Wie immer in den vereinsinternen Duellen wurde auch dieses Mal um den „Champagner des kleinen Mannes“ gespielt; Rollenverteilung: der Verlierer schenkt dem Sieger eine Cola ein. Völlig verdient durften sich Garrys Burschen am Ende die süße Brause schmecken lassen. Prost!