(ap) Oberlübbe/Porta Westfalica. Die männliche D2-Jugend der JSG ist am Wochenende mit zwei so nicht erwartbaren Auswärtssiegen in die Saison gestartet. Jeweils mit einer Rumpftruppe angetreten, konnten die Begegnungen am Freitag bei der Eintracht aus Oberlübbe (13:14) wie am Samstag bei der HSG Porta (13:18) überraschend gewonnen werden.
Ein bunter Blumenstrauß an Verletzungen und Krankheitsbildern sowie offenkundig leichte Verwirrung darüber, wie ein Spielplan zu lesen ist, hatten dafür gesorgt, dass die mD2 an beiden Tagen auf Hilfe aus der mE und der mD3 angewiesen war, um überhaupt eine Mannschaft stellen zu können.
Um so bemerkenswerter waren die Leistungen, die die Jungs in diesen völlig ungewohnten Konstellationen abriefen. Im auf Wunsch des Gastgebers verlegten Nachholspiel bei den durchaus stark eingeschätzten Oberlübbern waren es die mE-Leihgabe Bjarne Rollmann zwischen den Pfosten und eine kämpferisch geschlossen starke zweite Halbzeit, die den Zwei-Tore-Rückstand zur Pause am Ende in einen zwar hauchzarten, aber bemerkenswerten, weil verdienten Sieg verwandelten.
Am Samstag wurde es noch kurioser: Bis zum Anpfiff im berüchtigten Karl-Krüger-Handballbunker hatten sich gerade 6 (in Worten: sechs) JSG-Jungs eingefunden, so dass die erste Halbzeit komplett in Unterzahl bestritten werden musste, ehe zwei von einer ab sofort als „Turbo-Meike“ firmierenden Mutter eilig unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln herangeschaffte und aus einem eigenen Spiel herausgeholte E-Jugendliche in das Spielgeschehen eingreifen konnten. Und obwohl die Jungs nie zuvor unter Wettbewerbsbedingungen in Unterzahl gespielt hatten, lösten sie diese besondere defensive Herausforderung so gut, dass es den Gastgebern zu keinem Zeitpunkt gelang, sich weiter als zwei Tore abzusetzen. Zum Pausentee trennte die beiden Mannschaften gar nur ein Zähler, und als im Durchgang zwei schließlich Laurenz Siebeking und Moritz Ntodonke das Team vervollständigten, schlug das Pendel schnell und am Ende auch deutlich zu Gunsten der JSG aus. Das nennt man einen starken Auftritt – den der Trainer so gleichwohl nicht wiederholt sehen möchte, weil er zwischen den ganzen friedhofsblonden Haaren noch für eine Weile ein paar dunkle behalten möchte.
Auch wenn erst zwei Begegnungen gespielt sind, mag man sich beim Blick auf die Tabelle doch etwas verwundert die Augen reiben: Mit 4:0 Punkten reihen sich die Jungs erstmal hinter der offenkundig übermächtigen „Zweitvertretung“ des TSV Hahlen – bei der es sich dem Vernehmen nach um die Erste handelt, die aus taktischen Gründen lieber in der Vorrundengruppe B spielen möchte – auf Tabellenplatz zwei ein. Ist zwar nur eine Momentaufnahme, die kaum Bestand haben wird, aber eben eine zum Einrahmen schöne.