(ap) Minden-Stemmer. Die weibliche D1-Jugend hat sich auch im zweiten Aufeinandertreffen mit dem Serienmeister aus dem Mindener Norden schadlos gehalten und damit vorzeitig den Gruppensieg in der stark besetzten Vorrundengruppe A gesichert. In einem nicht herausragenden, aber umso spannenderen Spiel, das in den Schlussminuten durchaus noch hätte kippen können, bezwangen die JSG-Mädels den HSV in dessen Stemmeraner Wohnzimmer mit 21:20 (10:7).
Obgleich ergebnistechnisch eigentlich bedeutungslos – beide Mannschaften waren bereits sicher für die Endrunde um die Kreismeisterschaft qualifiziert – herrschte von Beginn an regelrechtes Derbyfieber. Beide Teams wollten das Prestigeduell offenkundig unbedingt gewinnen, und die JSG hatte dabei die bessere Ausgangsposition: Beim HSV mussten krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt zwei wichtige Spielerinnen passen – wir wünschen an dieser Stelle gute und schnelle Genesung.
Gut möglich, dass die Erwartungshaltung hüben wie drüben ihren Teil dazu beigetragen hat, dass beide Mannschaften ungewohnt verkrampft zu Werke gingen. Das spielerische Potential, das die Teams im bisherigen Saisonverlauf ein ums andere Mal unter Beweis gestellt haben, vermochten sie an diesem Abend jedenfalls nicht abzurufen. Ungewöhnlich viele Fahrkarten und leichte Ballverluste auf beiden Seiten sorgten dafür, dass es bis etwa Mitte der ersten Halbzeit ein wildes Hin und Her blieb, ehe sich die JSG-Mädels leicht auf drei Treffer absetzen konnten. Mit diesem Vorsprung ging es dann auch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich beide Mannschaften spielerisch leicht verbessert. Zunächst gelang es den Gastgeberinnen mit einer Energieleistung, den Anschluss wiederherzustellen, danach kam die JSG besser in Schwung und setzte sich erneut leicht ab. Um Minute 36 hatten sie es bei drei Toren vor mehrfach in der Hand, endgültig den Deckel drauf zu machen. Weil aber zwei Tempogegenstöße und eine weitere freie Einwurfmöglichkeit fahrlässig ausgelassen wurden, brachte man den HSV nochmal ins Spiel, behielt am Ende aber die Nerven und rettete einen Zähler über die Zeit. Erfreuliche Randnotiz: Obwohl die Begegnung bis in die Schlusssekunden hochspannend und umkämpft blieb, gab es auf beiden Seiten keine Verwarnung, geschweige denn eine Zeitstrafe. Es bestand einfach kein Anlass dazu, und das ist für sich genommen ein Qualitätsausweis für beide Teams.
Vor der abschließenden Auswärtspartie beim TuS Schwarz-Weiß Wehe (Anwurf am kommenden Sonntag, 17.2., „High Noon“ im Schulzentrum Rahden) kann das Ziel für die JSG-Mädels nur lauten, die Vorrunde mit weißer Weste, sprich verlustpunktfrei zu beenden. Das ist zwar nicht wirklich von Bedeutung, eher eine Geschmacksfrage: Eine Null hinter dem Doppelpunkt ist im doppelten Wortsinn eine runde Sache, wohingegen eine Zwei an selber Stelle aussieht wie geschwungener Fliegendreck. Schwer genug dürfte das allemal werden, weil die starken Weherinnen, die die Tabelle auf dem undankbaren dritten Platz abschließen, ihrerseits sicher alles für einen versöhnlichen Vorrundenabschluss tun werden.