++ Weibliche D-Jugend: Gemischte Gefühle ++

(ap) Nettelstedt. Auf der einen Seite gut gekämpft und trotzdem verloren, auf der anderen mit mäßigem Spiel zwei Punkte und die „Gruppen-Herbstmeisterschaft“ eingefahren – so könnte das Kurzfazit des Wochenendes aus Sicht der JSG-D-Mädchen-Mannschaften lauten. Während sich die D2-Mädels für ihren bemerkenswerten Kampf nicht belohnen konnten und sich den Gästen aus Hüllhorst mit 23:26 (10:11) geschlagen geben mussten, setzte sich die wD1 mit 30:24 (15:11) gegen starke Weherinnen durch und steht am Ende der Hinrunde als einzig verlustpunktfreies Team der Vorrundengruppe A da.

Für die D2-Mädchen war es von Beginn an das erwartet schwere Spiel gegen eine auf den meisten Positionen körperlich klar überlegene Mannschaft. Das Gästeteam präsentierte sich in der Spielanlage schlicht, aber effizient und mit gutem Zug zum Tor der JSG. Weil das aber zum wiederholten Mal in dieser Saison von Jenna Klein in herausragender Manier gehütet wurde, konnten die Mädchen um Spielgestalterin Emmy Felde die Partie trotz einiger technischer Fehler und vieler Fehlabschlüsse bis weit in die zweite Halbzeit offen gestalten. Für einen Punktgewinn sollte es am Ende trotzdem nicht reichen – dafür waren es schlicht ein paar „Fahrkarten“ zu viel. Weil die Mädels aber bis zum Schlusspfiff alles gegeben haben, bleiben das Ergebnis und die weiterhin ausbaufähige Wurfquote die einzigen Wermutstropfen an einem an sich guten Tag.

Ganz anders sah es direkt im Anschluss im Spiel der D1-Mädchen aus. Die Tabellenführerinnen hatten mit dem TuS Schwarz-Weiß Wehe eine Mannschaft zu Gast, die zwei Wochen zuvor den Titelfavoritinnen vom HSV Minden-Nord einen Kampf auf Augenhöhe geliefert hatten. Mit nur zwei Minuspunkten im Gepäck und entsprechendem Selbstbewusstsein waren die Mädels aus Wehe nicht als Punktelieferanten angereist. Schon in den Anfangsminuten zeigte das Gästeteam, dass es sich etwas vorgenommen hatte. So lief es bis etwa Mitte der ersten Halbzeit immer nach demselben Muster: Die JSG legte ein Tor vor, der TuS glich wieder aus. Erst danach konnten sich die Gastgeberinnen, die auf ihre wegen einer Sprunggelenksverletzung pausierende Spielmacherin Greta Heinecke verzichten mussten, leicht absetzen und bis zur Pause einen zarten Vier-Tore-Vorsprung herausarbeiten.

Vielleicht waren es die Mädels einfach nicht mehr gewohnt, ein Spiel nicht schon zur Pause entschieden zu haben. Jedenfalls machte sich eine seltsame Verunsicherung im Team breit, die sich in ungewohnten Fehlern äußerte. Vor allem in der Deckung konnte man nicht an die bärenstarken Auftritte des bisherigen Saisonverlaufs anknüpfen, zeigte nicht die gewohnte Bissigkeit, kam gegen die beherzt und unbekümmert angreifenden Gäste häufig einen Schritt zu spät und ließ Torhüterin Lilli Feer mit vielen Einladungen zum freien Abschluss von sechs Metern geradezu sträflich im Stich. Glücklicherweise lief es in der anderen Richtung deutlich besser. Im Spiel auf des Gegners Tor vermochten die Mädels auch in der zweiten Halbzeit vor allem ihre individuelle Klasse in Torerfolge umzumünzen und stellten so einen letztlich ungefährdeten Heimsieg sicher.

Ein Spiel wie dieses bedarf in der Form nicht unbedingt einer Wiederholung – ganz anders als das Geschehen danach: Nach 40 durchwachsenen Minuten trösteten sich die Mädels mit dem Anblick der Tabelle, der sich wahrhaft sehen lassen kann: 12:0 Punkte, 203:78 Tore. Humba, Humba, Humba, täterä.